Der Brauch des Martinsgansessens
Die einen freuen sich jedes Jahr auf diesen Tag, andere wissen gar nicht genau was St. Martin ist. Seit jeher wird diskutiert woher dieser Brauch ursprünglich stammt. Am Wahrscheinlichsten ist, dass in der Zeit des Lehnswesens (10. Jahrhundert - bis ca. 1250) eine am 11. November fällige Lehnspflicht namens "Martinsschoß" den Brauch begründet.
Früher konnten Steuern auch in Form von Naturalien bezahlt werden. Dazu gehörten auch die Gänse. Der 11. November, an dem das Martinsfest gefeiert wird, beendet die Erntezeit und läutet die winterliche Zeit ein. In Mitteleuropa ist der Tag mit zahlreichen Bräuchen wie dem Martinsgansessen, dem Martinszug und dem Martinssingen geprägt.
Das Fest ähnelt, nach früherer Bedeutung, der Fastnacht und zelebriert den letzten Abend vor der 40-tägigen Fastenzeit vor Weihnachten. Einer Legende nach drängte das Volk von Tours darauf, Martin zum Bischof zu wählen. Da dieser jedoch bescheiden lebte, fühlte er sich unwürdig für eine solche Verantwortung und versteckte sich in einem Gänsestall. Die Tiere verrieten ihn durch ihr Geschnatter und so konnte er zum Bischof geweiht werden.
