Kleine Federnkunde
Geniale Konstruktion, Schmuck und Tarnung
Das Gefieder der Gänse dient dem Schutz ihres Körpers und verleiht ihnen die Möglichkeit des Fluges. Es schützt sie vor Wasser, Kälte und Hitze. Es ist so vollkommen, dass die Tiere selbst bei Eis und Schnee gerne schwimmen gehen. Das Federkleid der Gänse wiegt etwa doppelt so viel wie ihr Skelett.
Federarten von Gänsen
Das Gefieder besteht aus Federn und Daunen. Die Konturfedern (auch “Deckfedern“, lat. Pennae conturae) besitzen einen langen, festen Federkiel und eine flache Federfahne. Deren Strahlen besitzen feinste Häkchen um sich am Strahl des benachbarten Federastes zu verhaken und dadurch die notwendige Steifigkeit herzustellen. Federn haben verschiedene Funktionen und dienen z.B. als Schwung- und Steuerfeder, sie bilden die Tragfläche des Flügels. Die Daune (auch „Dune“ oder „Unterfeder“, lat. pluma) ist eine Feder mit kurzem Kiel und sehr weichen und langen, strahlenförmig angeordneten Federästen ohne Häkchen. Sie wirken als wärmedämmende Schicht für den Gänsekörper.
Qualität + Beschaffenheit
Die Qualität einer guten Daune hängt von vielen Faktoren ab. Von der Herkunft der Gänse, der Fütterungsart und vom Reifegrad der Daune. Hochwertige, voll ausgereifte Daunen entwickeln sich erst nach ungefähr sieben Monaten. Ein Kilogramm Gänsedaune enthält etwa 250.000 bis 400.000 Daunen.
Anordnung und Konstruktion der Federn und Daunen bilden ein System kleinster Luftkanäle und Lufteinschlüsse. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und daher ein höchst wirksames Hindernis gegen Wärmeabgabe. Insbesondere die Daunen können durch ihre dreidimensionale Struktur wesentlich mehr Luft einschließen als die größeren, flachen Federn.
Daunen und Federn können tausendmal zusammengedrückt werden, sie federn immer wieder zurück. Diese Elastizität bleibt über viele Jahre erhalten. Sie bestehen aus Keratin, einem wasserunlöslichen Protein, sind von Natur aus gegen Feuchtigkeit geschützt und bilden keine Nahrungsgrundlage für Milben und ähnliches Getier. Diese Eigenschaften sorgen bei Kissen- und Bettenfüllungen für ein ideales und gesundes Mikroklima.
Verarbeitung
Unsere Gänse werden grundsätzlich erst nach der Schlachtung gerupft.
Deshalb führen wir unser Garantie-Siegel: Fair gewonnene Daunen.
Die „Rohfedern“ werden mit einem speziellen Federnwaschmittel in zwei Durchgängen gewaschen. Sie werden nicht gebleicht und behalten ihre natürliche Färbung. Anschließend werden die Federn gespült und getrocknet. 115 °C heißer Dampf macht sie vollständig keimfrei. In der Federsortiermaschine werden die Federn und Daunen mithilfe eines Luftstromes voneinander getrennt. Zuerst fallen die schwersten und für die Bettenherstellung unbrauchbaren Federn herunter. Das sind Federn, die länger als 8 cm sind und z.B. für die Herstellung von Schreibfedern genutzt werden können. Am längsten halten sich die leichten Daunen im Luftstrom, sie fliegen am weitesten und können sortenrein herausgenommen werden.